Eröffnungsabend – Freitag, 10. Mai 2019 – 19.30 Uhr
Die Kabarett-Ikone Gerhard Polt und die Brüder Christoph, Michael und Karl Well aus Bayern eröffnen den Salzburger Stier in Meran mit einem unvergesslichen Kabarett-Abend.
Wenn Gerhard Polt da ist, dann ist er da. Steht im Raum oder auf der Bühne und füllt sie aus. Mühelos. Wahrscheinlich liegt darin sein Geheimnis: dass er die Fähigkeit, einfach nur da zu sein, beherrscht wie kaum ein anderer.
Seit über vierzig Jahren brilliert Polt als Kabarettist und Satiriker, als Filmregisseur und Hörspielmacher, als Geschichtenerzähler und Philosoph. Er braucht keinen Ruhestand, um in sich zu ruhen. Um «herumzuschildkröteln» und das «Vor-sich-hin-Sinnlosen» zu kultivieren. Das sind so Begriffe, wie sie nur dem Polt einfallen und in denen eine ganze Lebensphilosophie kristallisiert. Ruhe, das ist für Gerhard Polt die Voraussetzung, um die Komik zu sortieren, die in der Welt herumliegt. Um den Wahnsinn im Alltäglichen zu erkennen. Polt ist ein begnadeter Beobachter. Er schaut seinen Zeitgenossen aufs Maul. Auch und gerade dann, wenn es weh tut. Wenn der Mensch seine monströse Seite zeigt. Wenn er sich als engstirnig, kleingeistig und ignorant erweist. Polt wuchtet ihn auf die Bühne, in seiner ganzen furchterregenden Banalität, schauderhaft echt, eben «fast wia im richtigen Leben».
Dazu braucht Gerhard Polt keine Kostümierung. Die Bevölkerung eines ganzen Stadtteils kann er allein mit der Kraft seiner Stimme lebendig werden lassen. Das hat er schon 1976 eindrucksvoll demonstriert: «Als wenn man ein Dachs wär‘ in seinem Bau», so lautet der Titel des Meisterstücks, mit dem Gerhard Polt seine Karriere als Satiriker begann. Das für den Hessischen Rundfunk produzierte Hörspiel handelt von der Luxussanierung eines Münchner Viertels, vom Verschwinden der Vergangenheit und ihrer Vertreibung durch die Zukunft.
Das Stück ist auch heute noch aktuell und relevant. Und Gleiches gilt für seinen Schöpfer. Wie hat es Gerhard Polt mal so unnachahmlich treffend formuliert? «Die Satire stirbt nicht, solange der Mensch menschelt.»
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